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OpenSource bei Gardena

Den Namen "Gardena" verbindet man zunächst wohl mit Wasserschläuchen, Harken und Gartenscheren. Aber mittlerweile entwickelt man dort auch Software.

Das klassische Gardena-Geschäft ist klassische "Hardware": Fast alles was man so im Garten an Geräten braucht, stellt man bei Gardena auch her. Die Produktentwicklung in diesem Gebiet ist eher Ingenieurs-lastig: Da geht es um die optische Gestaltung und Parameter wie Wasserdruck, Rutschfestigkeit, Knickbelastungen, ... Von Software-Entwicklung kann in diesem Umfeld nicht die Rede sein.

Allerdings verändert sich das Gartengeschäft aktuell sehr rasant: Die smarte Revolution macht auch vor Gartengeräten nicht halt. Und bei Gardena hat man diesen Trend erkannt und mischt dort mit. Die Produktpalette umfasst unter anderem Rasenmäherroboter, fernschaltbare Bewässerungssysteme und Sensoren für Bodenfeuchtigkeit. Und damit geht es plötzlich doch wieder um Software, und zwar auf mehreren Ebenen. Zum Einen möchten normale Endanwender diese Geräte über ihre Smartphones bedienen können. Und zum anderen muss ja auch in den Geräten eine gewisse Intelligenz stecken.

Auf der "Open Source Summit"-Konferenz haben zwei Gardena-Entwickler berichtet, dass es in einem kommerziellen Umfeld nicht immer einfach war, dem Management die Vorteile von quelloffener Software zu vermitteln. Mittlerweile ist bei Gardena aber Konsens: Quelloffene Software funktioniert für uns! Und deswegen kann jeder die grundlegende Software für das GARDENA smart Gateway auf Github einsehen.

Mittlerweile spielt man bei Gardena sehr fair: Auf den vertriebenen Linux-Geräten läuft ein SSH-Server, auf dem man sich auch ohne Passwort als root einloggen kann. Ein Sicherheitsrisiko per se ist das nicht, man braucht für den Login nämlich physikalischen Zugang zu dem Gerät. Und gleich beim Login wird schon ersichtlich, das man bei Gardena auch an das FairPlay der Nutzer appeliert: Man wird darauf hingewiesen, das jegliche Änderungen auf eigene Gefahr unternommen werden und damit die Garantie erlischt. Normalerweise lässt sich ein kaputtgespieltes Gerät durch ein Reset wiederbeleben. Aber wenn das nicht der Fall sein sollte, hat man als Nutzer einfach Pech und wird gebeten, nicht den Support zu kontaktieren. Sollten Kunden die Geräte nämlich kaputtspielen und dann auf Garantie umtauschen wollen, müsste Gardena die offene Haltung überdenken. Und das wäre am Ende vor allem ein Verlust für ehrliche Nutzer.

Das Titelbild zeigt die Hauptplatine des Gardena Smart Gateway (Artikel 19005) und stammt aus dem verlinkten Vortrag.

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