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Google will freies Kompressionsverfahren patentieren
Google will freies Kompressionsverfahren patentieren
Die Liste von Verfahren bei den ANS zur Kompression zum Einsatz kommt ist lang und liest sich in Bezug auf die Firmen wie ein "Best Of" von IT-Unternehmen und Projekten. Unter anderem verwenden Apple, Facebook, Google, Dropbox, der Linux Kernel und das AV1-Videoformat den Algorithmus, der maßgeblich von Jarek Duda (im Artikelbild) entwickelt worden ist.
Und eben dieser Herr Duda ist offenbar ein sehr idealistischer oder großzügiger Mensch: Er hat das Verfahren nämlich so frei verfügbar wie möglich veröffentlicht. Der konkrete Fachbegriff dazu lautet "Gemeinfrei" (oder "public domain" auf Englisch) und bedeutet vor allem, dass Duda wirklich jedem erlauben möchte das Verfahren zu nutzen ohne dafür irgendeine Gegenleistung erbringen zu müssen. Insbesondere muss also niemand Duda um Erlaubnis fragen oder Ihm Geld zahlen, wenn er das Verfahren benutzen möchte.
Und trotzdem hat Google nun entschieden, dass es auf das Verfahren von Duda ein Patent einreichen möchte. Der Prozess dafür ist recht langwierig und kompliziert. Im Wesentlichen muss man bei einer Patentanmeldung aber den Nachweis führen, dass man etwas Neues erfunden hat. Und dann kann man anderen Leuten verbieten, die patentierte Erfindung zu nutzen. Das soll laut Google den Nutzern von dem Verfahren Sicherheit geben. Man traut dem "gemeinfrei" Status des Verfahrens nicht und möchte es patentieren um das Patent dann niemals zu nutzen und allen Interessenten zur Verfügung zu stellen.
In den Augen von Duda klingt das natürlich sehr merkwürdig: Das Verfahren ist schon so zugänglich wie es nur sein könnte. Warum sollte sich die Situation verbessern, wenn ein Großkonzern das Recht erhält die Nutzung einzuschränken?
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