Warum kein HTTPS?

In den Anfangszeiten des World Wide Web hat kein Mensch an Verschlüsselung gedacht. Die verfügbaren Internetseiten waren im Kern einfach verlinkte Text-Dokumente und hatten mit dem interaktiven Anwendungen von heute nichts gemein. In den 90er Jahren kamen dann zwar Schritt für Schritt auch dynamische Seiten auf, aber die Möglichkeit sich auf einer Seite zu registrieren oder anzumelden war keinesfalls selbstverständlich.

Das hat sich im Laufe der Zeit natürlich verändert. Heutzutage haben wir im Web hochgradig interaktive Anwendungen wie zum Beispiel Multiplayerspiele, daran konnte "damals" noch keiner denken. Und mittlerweile findet über den Browser auch ganz viel schützenswerter Austausch statt: Online-Banking, Chats, private Fotogallerien, ... Initial war die Verschlüsselung von Webseiten ein relativ kostenintensives Geschäft: Man musste für relativ viel Geld ein Zertifikat von einem Dienstleister signieren lassen und konnte dabei locker mehr als 100€ loswerden.

Heutzutage können durch Initiativen wie Lets Encrypt von Mozilla und der Linux Foundation sowohl für Firmen als auch Privatpersonen kostenlose Zertifikate bereitgestellt werden. Es findet ein Umdenken statt: Die Frage ist nicht "Warum sollte ich verschlüsseln?" sondern "Kann ich es mir leisten nicht zu verschlüsseln?". Das ist eine sehr schöne Entwicklung, schließlich geht es z.B. deinen Internetdienstleister gar nichts an, was genau du auf Nordbord.de eigentlich treibst. Und in Zukunft werden wir noch mehr Schutz vor Mithorchern haben, Google hat nämlich schon angekündigt verschlüsselte Seiten in den Suchergebnissen zu bevorzugen. Und wenn Google so etwas vorgibt, wird der Großteil der Seiten einfach Folgen. Und in diesem Fall ist das mal gut so.