Entlassen von einer Maschine

In einem sehr lesenswerten, allerdings englischsprachigen Blogbeitrag, beschreibt Ibrahim Diallo wie er beinahe seinen Job verloren hätte.

Dabei beginnt seine Geschichte einigermaßen harmlos: Nach einem aufgeregten Anruf von einer Kollegin bei einer Personalagentur wollte Diallo wie gewohnt zur Arbeit gehen und stellte dabei dann fest, das (mal wieder) seine automatische Schlüsselkarte nicht funktionierte. Macht ja nichts, dann bittet man halt die Kollegen vom Sicherheitsteam um manuellen Einlass. Schließlich kennt man sich seit Jahren und sowas kommt ja andauernd vor. Diese Chose zieht sich ein paar Tage hin: Man kommt zur Arbeit, die Karte funktioniert nicht, man wird manuell eingelassen.

Bis man dann irgendwann von einem wesentlichen internen System, der Auftragsverwaltung namens "Jira", ausgeschlossen wird. Auf einmal war schlichtweg kein Login mehr möglich, aber auch das ist kein Grund zur Beunruhigung. Immerhin fällt Jira ständig aus, das ist schon sowas wie ein Running Gag im Unternehmen. Außer das Diallo dieses Mal feststellt, dass das System für jeden außer ihn hervorragend zu laufen scheint. Also sieht er darin doch einen Grund, sich mal mit seinem Vorgesetzten zu unterhalten.

Und ab hier stellt Diallo dann auch zweifelsfrei fest, dass seine Entlassung in Gang gebracht wurde. Definitiv absichtlich, niemand im Unternehmen scheint zu wissen warum Diallo gefeuert worden sein sollte, aber es hat halt jemand den Prozess in Gang gesetzt. Im weiteren Verlauf der Geschichte beschreibt Diallo dann sehr ausführlich, wie jeder Mensch mit dem er zu tun hatte gegen den Prozess einfach machtlos war. Im Laufe der Zeit verliert er immer mehr Zugänge zu immer mehr Systemen und schlussendlich muss er, sehr zum Misfallen von allen Beteiligten, die Arbeit tatsächlich einstellen. Es hat sich kein Weg gefunden die Entlassung rückgängig zu machen, so das man sich nach drei Wochen Zwangsurlaub auf eine pragmatische Lösung einigte: Ibrahim Diallo wurde einfach neu eingestellt.