Die Liste von Spielen, die der Computer besser kann als der Mensch, hat einen weiteren prominenten Neuzugang erhalten: Beim Spiel Go hat das Programm AlphaGo hat einen der weltbesten Spieler mit 4:1 geschlagen. Aber wie funktioniert eigentlich eine solche KI?

Eine der ehrlichsten Antworten auf diese Frage ist sehr platt: Sie probiert einfach alles aus und nimmt dann die Variante, mit der sie die besten Chancen hat zu gewinnen. Die eigentliche Intelligenz steckt also in einer "normalen" mathematischen Funktion, die irgendeine Form von Bewertung für jede Spielfeldsituation errechnen kann. Eines der Probleme dabei ist die schiere Menge an möglichen Situationen: Je mehr unterschiedliche Arten von Zügen möglich sind, desto mehr unterschiedliche Spielfelder können entstehen. Bei einigen Spielen gibt es so wenig Möglichkeiten, dass man sie einfach grafisch darstellen kann. Das Titelbild dieses Beitrags zeigt einen kleinen Ausschnitt der perfekten Strategien für Tic-Tac-Toe. Spiele, bei denen es gelungen ist, alle Situation aufzuzählen und zu bewerten, bezeichnet man als "gelöst". Auf der Liste der gelösten Spiele in der Wikipedia finden sich einige Klassiker, die du vielleicht auch mal gespielt hast:

• Tic-Tac-Toe ist offensichtlich gelöst, sofern einer der beiden Spieler keinen Fehler macht, geht die Partie garantiert unentschieden aus.
• Für Mühle hat man gezeigt, dass ein perfekter Spieler zumindest nicht verlieren kann.
• Bei Vier Gewinnt ist der erste Spieler im Vorteil: Sofern er seinen Stein in der Mitte platziert, kann er mit einer festgelegten Strategie garantiert gewinnen.
• Bei der amerikanischen Dame-Variante Checkers lässt sich bei perfektem Spiel immer mindestens ein Unentschieden herausspielen.

Bei allen diesen Spielen lohnt sich eine Partie gegen einen Computer vermutlich überhaupt nicht. Zwar muss man möglicherweise einen recht starken Computer als Gegner wählen, danach lässt sich der Ausgang aber vorhersagen. Da macht eine Partie unter Freunden vermutlich mehr Spaß ...