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Wie kommt man eigentlich an eine IP?

Vor kurzem haben wir uns ja schon einmal angeschaut, das "menschlich intuitive" Namen (also z.B. www.nordbord.de) mithilfe des DNS Systems auf technische IP-Adressen übersetzt werden. Aber wer vergibt eigentlich IP-Adressen?

Dazu muss man erst einmal zwischen zwei verschiedenen Szenarien unterscheiden: Das Internet-Protokoll (IP) unterscheidet nämlich mindestens zwei Anwendungsfälle. In dem einen Fall nutzt man ein "privates Netz" und kann dort IP-Adressen beliebig vergeben. Der andere Fall ist "das Internet", wo die Adressvergabe durch eine zentrale Organisation gesteuert werden muss. Wenn nämlich zwei Rechner versuchen die gleiche IP zu verwenden kommt dabei nichts sinnvolles rum. Und um das zu verhindern werden überschneidungsfreie Bereiche von IP-Adressen an z.B. Internetanbieter wie die Telekom oder Vodafone übergeben.

Die eigentliche Vergabe von IP-Adressen kann man dann entweder statisch oder dynamisch vornehmen. Für dein privates Netzwerk ist die dynamische Vergabe per DHCP der übliche Weg. Bei diesem Verfahren handelt dein Rechner mit einem DHCP-Server ohne dein zutun eine IP-Adresse aus, sobald du das Netzwerkkabel einsteckst oder dich mit einem WLAN-Netzwerk verbindest. Bei diesem Verfahren kann der DHCP-Server dafür sorgen, dass nicht zwei Endgeräten die gleiche IP-Adresse zugewiesen wird.

Wenn du aber einen Server in deinem privaten Netz betreiben möchtest, sollte dieser möglichst immer unter der gleichen IP-Adresse erreichbar sein. In diesem Fall weist der Computer sich die IP-Adresse (nach deiner Vorgabe) beim Hochfahren selber zu. Wenn die entsprechende IP schon belegt sein sollte, muss man hoffen das dieser Umstand von den entsprechenden Netzwerkgeräten erkannt und gemeldet wird.

Weil man mit einer falschen IP-Konfiguration im schlimmsten Fall anderen Netzwerkgeräten die Netzwerkverbindung stören kann erlauben die wenigsten Internetanbieter eine statische Konfiguration durch ihre Kunden. Wenn sich dein Router oder Modem also mit dem Internet verbindet bekommt er vom Internetanbieter eine Adresse zugewiesen. Um einen Server im Internet zu betreiben, greift man normalerweise auf die Hilfe von Hosting-Anbietern zurück. Diese betreiben dann einen Server in einem ihrer Rechenzentren und kümmern sich auch um die Beantragung der statischen Internet-IP-Adresse.

Die Zuteilung der großen Blöcke von IP-Adressen liegt heute bei der Internet Assigned Numbers Authority (IANA). Diese vergibt die Blöcke an Internetanbieter, Hosting-Provider, nationale Komitees, Hochschulen, ... Also an jede Institution die groß genug ist um wirklich viele IP-Adressen zu benötigen. Als Privatperson kommt man mit der IANA nicht in Berührung, man wendet sich statdessen an Firmen die wiederum selber Kunde der IANA sind.

Das Titelbild zeigt übrigens die Verteilung von IP-Adressbereichen im Jahr 2006 und wurde von Randall Munroe gezeichnet.

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