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Gefühl für Querschnittsgelähmte
Was für viele Querschnittsgelähmten schon nicht mehr vorstellbar war, ist nun doch möglich. Sich wieder bewegen und das Gefühl in den gelähmten Bereichen wieder erlangen.
Das Projekt "Walk Again" des brasilianischen Arztes und Neurowissenschaftlers Miguel Nicolelis von der Duke-Universität (USA) hat sich zum Ziel gesetzt allein durch Gedankenkraft ein Exoskelett zu steuern und zu "fühlen". Bis jetzt sind acht querschnittsgelähmte Menschen erfolgreich behandelt worden. Das Exoskelett wurde von einem 156-köpfigen Team entwickelt. Es umschließt die Beine und ist über eine Elektrodenkappe mit dem Gehirn verbunden. Diese misst die Gehirnströme des Trägers und wandelt sie in Signale für das Exoskelett um. Durch diese Signale werden die Motoren angetrieben und der Patient kann wieder laufen. Was sich so einfach anhört bedarf aber einem langen Training. Erst nach einem Jahr Training war es den ersten Patienten möglich sich kontrolliert zu bewegen. Aber das Exoskelett kann nicht nur Befehle aus dem Gehirn empfangen, sondern auch welche senden. So ist es möglich Informationen aus den Sensoren wie Temperatur-, Druck- und Entfernung die in der Fußsohle des Exoskelettes eingebaut sind, zurück an das Gehirn zu schicken und so eine direkte Reaktion auf die Bewegung erhalten. Das Gefühl tritt beim Patienten dann "gefühlt" im Unterarm auf. Das allein ist schon eine Sensation. Doch zusätzlich zu den Besserungen durch das Exoskelett zeigten die Probanden auch eine gewisse Heilung ihrer Krankheit. Bei allen gab es Anzeichen, dass die Funktion des Rückenmarks sich teilweise wiederherstellte. Bei einer Frau ging die Heilung soweit, dass sie wieder Fühlen und ihre Beine wieder bewegen konnte. Ein eigenständiges Gehen war allerdings nicht möglich weil das eigene Gewicht nicht getragen werden kann. Durch die Signale, die durch das Exoskelett an das Gehirn gesendet werden, wurden Nerven reaktiviert und zum wachsen angeregt. Es gibt also Hoffnung für Querschnittsgelähmte. Diese sollten nicht mehr als unheilbar eingestuft werden, sondern man sollte ihnen "eine reichhaltige Physiotherapie anbieten - unabhängig davon, wie die ursprüngliche Diagnose lautet" sagt Dr. Nicolelis. Das "Walk Again" Exoskelett ist zurzeit noch ein Prototyp wird aber weiterentwickelt und soll schlanker und billiger werden. Eine riesen Chance für die Behandlung von Querschnittsgelähmten.
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