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Der Klima-Macher

Eike Doyen sorgt auf den Kreuzfahrtschiffen der Meyer Werft für gute Luft an Bord.

Nach dualer Ausbildung bei der Meyer Werft sorgt Eike Doyen jetzt als Anlagenkoordinator für das gute Klima an Bord der neuesten Kreuzfahrtschiffe.

Arbeitsbereich Anlagen und Systeme
"Mein Arbeitsbereich - Anlagen und Systeme - ist eigentlich der interessanteste auf der ganzen Werft!", findet Eike Doyen. Und er muss es wissen, denn schließlich hat der junge Ingenieur der Elektrotechnik während seiner Ausbildung und Praxissemester bei der renommierten Meyer Werft alle Fertigungsstufen durchlaufen, kennt also den kompletten Betrieb.

Letzte Fehler beheben
„Hier in der Abteilung finden die Endprozesse statt, die letzten Arbeitsschritte vor der Inbetriebnahme der technischen Anlagen. Natürlich spannend, wenn ein 'Riesen-Puzzle' wie das Bord-Klimasystem dann zum ersten Mal anläuft - und sich zeigt, ob es funktioniert.“ Da Fehler aber typischerweise oft erst an dieser Stelle sichtbar werden, ist der prozessübergreifende Blick des Anlagenkoordinators gefragt: „Meine Aufgabe ist es, die Fehlerquelle(n) zu identifizieren, natürlich den Mangel zu beseitigen, aber vor allem, den Infotransfer zurück an den Prozessanfang, also ins technische Büro, zu garantieren. So kann der Fehler beim Folgeprojekt von vornherein vermieden werden, das nächste Schiff der Serie gleich optimierter und noch effektiver laufen. Das ist das Ziel!“

Das große Ganze immer im Blick
Als Anlagenkoordinator HVAC begleitet Eike Doyen aber nicht nur die Inbetriebnahmephase, sondern den gesamten Entstehungsprozess des bordweiten Klimasystems: von Konzeption und Planung der Anlagenleistung über Auswahl der Lieferanten, Einkauf, Terminkoordination der Zulieferer, Änderungsabsprachen bis zur endgültigen Abnahme der Anlage durch die Reederei. Bevor es allerdings dazu kommt, muss man manchmal sogar zu einer beruflichen Probe-Kreuzfahrt nach Florida jetten, um die Klimaanlage an Bord unter Realbedingungen - beim ersten Kreuzfahrttrip durch die Karbik - einer 'Tropentauglichkeitsprüfung' zu unterziehen.

Ein komplexes Aufgabenspektrum also, das nur durch Bündelung und Austausch von Fachwissen zu bewältigen ist. Oft setzt sich Eike Doyen daher werftübergreifend mit anderen Ingenieur- und Technikerexperten zusammen, um die Lösung einer Problemstellung zu erarbeiten, denn „alles, was ich nicht weiß, weiß ein anderer“.

Derzeit ist der vielbeschäftigte Jungingenieur fast fulltime mit einem besonders herausfordernden Projekt befasst: Im Baudock 2 entsteht die QUANTUM OF THE SEAS, der Prototyp einer völlig neuen Schiffsklasse. „Vom Rumpfdesign bis zur Technik ist alles ein Novum. Dieses Schiff wird ja komplett neu konstruiert, neu gezeichnet, in 3D geplant, die Anlagen werden neu ausgelegt … jede Menge Detailarbeit und Engineering-Bedarf!“ Mehr als genug zu tun also für ihn und die anderen 400 Techniker und Ingenieure im 3100 Mitarbeiter starken Werft-Team, bis der schwimmende Luxusliner ab 2015 auf Vergnügungsreise geht. Jeweils 4200 Passagiere sollen dann selbstverständlich ein perfektes Bord-Klima genießen.

Ob riesige Passagierfähre oder Kreuzfahrtgigant
Eikes Arbeitgeber, die Meyer Werft, fertigt alle Schiffe im effizienten Blockbau-Prinzip: Kleine Teile werden zu immer größeren Teilen zusammengebaut - wie Lego-Steine im Megaformat. Dank modularer Bauweise aus vorgefertigten Segmenten und Blöcken ist die Bauzeit bis zum funktionsfähigen Schiff extrem kurz (Quantum of the Seas: 15 Monate). Der umfangreiche Innenausbau der luxuriösen Hotel-, Freizeit- und Servicebereiche beginnt bereits, wenn der Rumpf erst teilweise fertig ist.

Weitere spannende Artikel über Berufe findet ihr unter www.think-ing.de, das Portal für angehende Ingenieure und Wissenschaftler.

Zum Video: "Meyer Werft - Praxisnahe Ausbildung mit dem Dualen Studium"

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